Gamechanger KI

Wird KI zum Gamechanger im Marketing?

Wird KI zum Gamechanger im Marketing?

KI verändert den Arbeitsalltag im Marketing. Wir haben mit Sebastian Küpers, KI-Experte bei der Plan.Net Gruppe, gesprochen, worauf es dabei ankommt.

 

Best Trends: Sebastian, wird KI zum Gamechanger im Marketing?

 

Sebastian Küpers: Durch KI werden alle wichtigen Arbeitsprozesse im Marketing „conversational“. Das heißt, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine wird durch menschenähnliche Gespräche auf die nächste Stufe gehoben: Wir briefen, prüfen und geben Feedback im Dialog mit der KI.

 

Darüber hinaus wird das gesamte Kund:innenerlebnis und die Interaktion mit Marken eine neue Stufe der Intelligenz erreichen. Automatisierung und Personalisierung sind dabei Schlüsselfaktoren. Marketingfachleute können KI-Tools nutzen, um datengestützte, personalisierte Marketingkommunikation zu betreiben, angefangen bei der Datenanalyse über die SEO-Optimierung, die Content-Erstellung und die Kund:innensegmentierung bis hin zum Einsatz von Chatbots im Kund:innenservice.

 

Auch unser gesamtes Wissensmanagement wird sich verändern, da plötzlich das Wissen einer ganzen Organisation mit Hilfe von KI-Tools genutzt werden kann und hier neue Wettbewerbsvorteile entstehen.

 

Best Trends: Viele Menschen verunsichert der Einsatz von KI. Wie schätzt du die Risiken ein?

 

Sebastian Küpers: Der Umgang mit KI und ihren Grenzen muss erlernt werden. Das Phänomen der „KI-Halluzinationen“– also wenn KIs mit größter Selbstverständlichkeit plausibel klingende Unwahrheiten generieren, Quellen erfinden oder Zusammenhänge falsch darstellen – verdeutlicht das. Grundsätzlich muss jeder KI-generierte Inhalt von Menschen überprüft werden! Ethisch fragwürdig wird es beim Thema Biases, Verzerrungen in der Datenbasis, die beispielsweise zu rassistischen oder sexistischen Ergebnissen führen können. Auch beim Thema Datenschutz und Datensicherheit sowie dem Schutz geistigen Eigentums bzw. der Verletzung von Urheberrechten sind noch viele Fragen offen. 

 

Grundvoraussetzung für den Umgang mit KI ist folglich die Schulung und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter:innen. Sie mit auf die Reise zu nehmen, ist der Schlüssel, um Unsicherheiten abzubauen und Chancen aufzuzeigen. Durch die Automatisierung von Prozessen kann KI zum Beispiel von lästigen Routineaufgaben befreien und damit die Produktivität steigern.

 

 

Best Trends: Es heißt, nicht KI wird Menschen ersetzen, aber Menschen, die KI nutzen, werden es. Was sind deine drei Tipps für den Umgang mit KI?

 

Sebastian Küpers:

1.       Hinterfragt, für welche Projekte der Einsatz von KI sinnvoll ist. Fehlinvestitionen, beispielsweise in ungeeignete Tools, müssen rechtzeitig vermieden werden. Auch sollte dringend geprüft werden, bei welchen Projekten sensible Daten im Spiel sind: In diesen Fällen müssen die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, wie Tools sicher mit den Daten arbeiten können.

 

2.       Die Arbeit mit KI ist ein Lernprozess. Es braucht Zeit zu lernen, wie man mit KI-Tools arbeitet, sie richtig brieft, gezielt Feedback gibt und so den besten Output generiert. Findet zunächst kleine Use Cases, anhand derer ihr den Nutzen testen könnt. Sonst entsteht schnell der Reflex: Das kann ich selbst besser als die KI.

 

3.       Keine Zeit verlieren! Wir müssen uns JETZT mit generativer KI beschäftigen. Viele neue Tools drängen auf den Markt und die Dinge entwickeln sich zu schnell, um einen Kurs abzuwarten.

 

 

Autor: Sebastian Küpers ist Chief Transformation Officer bei der Plan.Net Gruppe. In dieser Rolle treibt er zentrale Transformationsthemen [VS1] voran und ist Teil des „AI Steering Committee“, das die gruppenweiten KI-Initiativen steuert.

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